Blindschleiche - Anguis fragilis
von Martin Schlüpmann & Mona Vossen
1 Einleitung
Die Blindschleiche (Anguis fragilis) gehört, entgegen der häufigen Annahme, nicht zu den Schlangen sondern zu den Echsen. Auch der wissenschaftliche Name Anguis fragilis ist hierbei irreführend, denn das bedeutet so viel wie "zerbrechliche Schlange". Den Namen hat sie aus dem Grund, dass sie bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen kann. Dieser wächst dann zwar nach, bildet aber einen kugelförmigen, verkürzten Stumpf. Die Fähigkeit Körperteile (Beine oder Schwanzteile) bei Gefahren abzuwerfen und anschließend zu regenerieren ist in der Tierwelt (vor allem bei Krebstieren, Eidechsen und Schleichen) verbreitet und wird als Autotomie bezeichnet. Meistens findet das "Abbrechen" an Sollbruchstellen statt, wie auch bei der Blindschleiche (vgl. Abb. 2).
Der deutsche Name der Blindschleiche leitet sich von dem althochdeutschen Wort "Plintslicho" ab. Das bedeutet "blendender Schleicher" und geht auf das glänzende Aussehen und den schlängelnden Körper zurück. Häufig wird die Blindschleiche auch als Haselwurm oder Hartwurm bezeichnet (Günther & Völkl 1996), was im Niederländischen bis heute ihr Name ist (hazelworm).
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) ernennt jedes Jahr ein Lurch oder ein Kriechtier des Jahres. Die Blindschleiche ist Reptil des Jahres 2017.
2 Allgemeiner Artensteckbrief
Deutscher Name: Blindschleiche
Wissenschaftlicher Name: Anguis fragilis
Klasse: Kriechtiere
Ordnung: Schuppenkriechtiere
Unterordnung: Eidechsen
Familie: Schleichen (Anguidae)
Verbreitung: Europa, Kleinasien, Südkaukasus
Größe: Bis 45 cm lang
Färbung: Oberseite braun, grau oder gelblich
Lebenserwartung: In Gefangenschaft bis 46 Jahre
Ernährung: Nacktschnecken, Regenwürmer, Insekten
Fortpflanzung: Im Mai/Juni Paarung; 3 Monate Tragzeit; 3-15 Jungtiere
3 Kennzeichen
3.1 Allgemein
Blindschleichen haben eine relativ kurze, zweizipfelige Zunge. Die Zähne sind spitz, aber nach hinten gekrümmt, und fallen gerade bei älteren Tieren leicht aus (Günther & Völkl 1996).
Adulte Tiere können sehr variabel gefärbt sein, die Oberseite kann glänzend bräunlich oder graubrau, bronzefarben oder auch kupferfarben sein. Jungtiere zeigen eine einheitlichere Färbung in silbergrau oder bronzefarben. Auf der Rückenseite verläuft bei vielen Blindschleichen ein dunkler Aalstrich (Abb. 4), der auf dem Kopf zu einem Fleck verbreitert ist. Der Aalstrich fehlt bei ausgewachsenen Männchen zumeist. Bei Jungtieren und Weibchen ist die Flanke deutlich von der helleren Rückenfärbung abgesetzt. Einige Individuen zeigen eine ausgeprägte blaue Fleckung (Abb. 5), mit wenigen Ausnahmen treten diese jedoch nur bei männlichen Blindschleichen auf.
3.2 Unterschiede zur Schlange
Häufig wird die Blindschleiche für eine Schlange gehalten, was auf die fehlenden Gliedmaßen und den lang gestreckten Körper zurückzuführen ist. Diese Annahme ist jedoch falsch. Blindschleichen gehören zwar, genau wie Schlangen zu der Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata), jedoch zu der Unterordnung der Echsen. Es handelt sich also um eine beinlose Echse, die beim genaueren Hinsehen auch einige Unterschiede zu Schlangen aufweist.
Im Gegensatz zu Schlangen haben Blindschleichen bewegliche und verschließbare Augenlider (Abb. 6/7). Die Augen von Schlangen sind mit einer großen durchsichtigen Schuppe bedeckt, Augenlider gibt es bei ihnen nicht (Abb. 7). Die Blindschleiche fällt außerdem durch ihre langsamere und steifere Fortbewegung auf. Sie kann sich nicht so geschmeidig schlängeln wie eine Schlange, da ihre Schuppen von Knochenplättchen unterlagert sind. Da Anguis fragilis – im Gegensatz zu Schlangen – keine Oberlippenlücke haben, muss sie zum Züngeln das Maul leicht öffnen.
Ein nicht sichtbarer aber maßgeblicher Unterschied zu den Schlangen sind die Rudimente eines Schulter- und Beckengürtels an der Wirbelsäule von Blindschleichen.
3.2 Geschlechterunterschiede
Sicher zu unterscheiden sind die Geschlechter der Blindschleichen nur anhand der Geschlechtorgane. Gelegentlich sieht man bei den Männchen die ausgestülpten Hemipenes. In der Regel aber ist eine Sondierung der Kloake notwendig, was aber einige Erfahrung vorraussetzt, jedenfalls nichts für Laien ist.
Das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen einer männlichen und weiblichen Blindschleiche ist die Färbung. Wie bei den Jungtieren ist bei den Weibchen der Rücken meist deutlich sichtbar vom helleren Rücken abgesetzt. Beim ausgewachsenen Männchen geht diese „Jungtierzeichnung“ dagegen verloren und der Farbunterschied zwischen der Ober- und der Unterseite ist nicht so kontrastreich. Außerdem haben die Weibchen einen dunklen Aalstrich auf der Rückenseite, der bei ausgewachsenen Männchen komplett fehlt. Ein weiteres Merkmal ist der größere Kopf und die kürzere Körperlänge des Männchen (Neumeyer 2008). Im Schnitt sind weibchliche etwas schwerer als männliche Blindschleichen (Günther & Völkl 1996). Die Blaufleckung (vgl. Abb. 11) tritt zwar meistens nur bei den Männchen auf, kann aber nicht als Ausschlusskriterium angesehen werden.
4 Systematik und Verbreitung
4.1 Systematik und Gesamtareal
Die Systematik der Blindschleichen (Gatt. Anguis) ist derzeit im Umbruch und die Diskussion darum sicher noch lange nicht abgeschlossen. Ob die derzeitige Aufsplittung in zahlreiche Arten tatsächlich Sinn macht, erscheint fraglich. Seit langem wurden drei Unterarten unterschieden, die heute aber teilweise in den Rang einer Art erhoben wurden. Daneben gibt es inzwischen weitere Ausplittungen auf Art- und Unterartniveau. Die Nominatform der Blindschleiche (Anguis fragilis fragilis) ist in West-, Nord- und Mitteleuropa und auf der Iberischen Nordhalbinsel sowie auf dem nördlichen Balkan verbreitet (Glandt 2011). In Europa fehlt sie lediglich in Irland, im Norden Skandinaviens und im Süden Spaniens. Auch auf den meisten Mittelmeerinseln wurde sie nicht nachgewiesen. Nach Osten wird sie von der Unterart oder heute auch als eigene Art angesehenen Östlichen Blindschleiche (Anguis colchica) abgelöst. Die Grenzzone zwischen der westeuropäischen und der osteuropäischen Art verläuft etwa zwischen der Rigaer Bucht nach Nordalbanien. Im südlichen Balkan (Albanien, Montenegro, Serbien und dem westlichen Grienland) wird heute die äußerlich nicht unterscheidbare Griechische Blindschleiche (Anguis graeca) als eigene Art angesehen, für die Pelopennes und die Inseln Zakynthos und Kefallinia ist die Peloponnes-Blindschleiche (Anguis cephallonica) bekannt, die größer wird und auch anders gezeichnet ist. Inzwischen wird teilweise auch eine Italiensche Blindschleiche (Anguis veronensis) mit Vorkommen in Italien und Frankreich als eigene Art abgetrennt (vgl. http://reptile-database.reptarium.cz).
In Deutschland kommt nur die Nominatform Anguis fragilis vor. Von der osteuropäischen Art (Anguis colchica) unterscheidet sie sich durch die zumeist fehlenden Ohröffnungen.
In Deutschland ist sie die Blindschleiche das häufigste Reptil. Hier fehlt sie nur auf Fehmarn und den Nordseeinseln (Günther & Völkl 1996). Am häufigsten ist sie in den Mittelgebirgen vertreten, wo sie in bis zu über 1000 m ü. NN zu beobachten ist (Günther & Völkl 1996). Über die Verbreitungsschwerpunkte lassen sich jedoch nur begrenzt Aussagen treffen, da die Erfassung der Blindschleiche häufig mangelhaft ist, was mit ihrer versteckten Lebensweise zu erklären ist. Bei Fundmeldungen handelt es sich zu einem großen Teil um Todfunde (30%). Außerdem werden meistens nur zufällige Einzelfunde gemeldet (Klinge 2003). In Nordrhein-Westfahlen ist sie nach der deutlich einfacher zu beobachtenden Waldeidechse dennoch die am zweithäufigsten gemeldete Reptilienart (Blosat & Bußmann 2011).
4.2 Verbreitung in NRW
Die Blindschleiche ist in ganz Nordrhein-Westfalen weit verbreitet (Abb. 12, 13). Die weißen Flächen in der Verbreitungskarte sind sicher Beobachtungslücken. Dennoch muss mit z.T. deutlich unterschiedlichen Dichten gerechnet werden, worauf bereits Fellenberg (1981) aufmerksam gemacht hat. So wäre zu klären, ob ein Teil der Börden ohne Vorkommen ist.
Eigene Beobachtungen melden
5 Lebensräume
Lebensräume in und am Rande von Laubwäldern und -forsten zählen zu den bedeutendsten der Blindschleiche. Insbesondere Lichtungen, Kahlschläge, Säume, Wegböschungen und lichte Waldstellen sind Lebensraum der Art. Auch Heidegebiete sowie Randzonen von Mooren sind zumeist besiedelt. Sie kommt aber in fast allen Landschaftstypen zurecht. So kann sie auch auf Brachen, Wiesen, in Parks und in naturnahen Gärten gefunden werden (Günther & Völkl 1996, Blosat & Bußmann 2011), wenn sie nicht zu aufgeräumt sind. Sie meidet jedoch Regionen intensiver agrarwirtschaftlicher Nutzung (Blosat & Bußmann 2011). Auch die Bodenfeuchte spielt bei der Wahl der Lebensräume eine Rolle. Die Blindschleiche ist bevorzugt auf frischen, ggf. auch feuchten Böden und nicht selten auch in der Nähe stehender oder fließender Gewässer zu finden (Blosat & Bußmann 2011).
Die Blindschleiche ist auch ein typischer Kulturfolger, der die Nähe des Menschen keinesfalls meidet. Sie hat lange Zeit von der Entstehung halboffener Biotope und anderen für sie geeigneten Lebensräumen profitiert. Allerdings gehen durch intensivere Landnutzung, Kultivierungen, Mahd oder andere Maßnahmen die zum Verlust von Versteckplätzen führen, die Lebensräume in Menschennähe immer mehr verloren.
6 Lebensweise
6.1 Tages- und Jahresrythmus
Blindschleichen (Anguis fragilis) sind dämmerungsaktiv. Als Tagesverstecke nutzt die Blindschleiche Komposthaufen, Hohlräume zwischen Steinen und Holz, oder einfache Erdlöcher (Günther & Völkl 1996). In lockerem Substrat graben sich die Tiere auch selber ein.
Die Tiere verfallen im Winter in eine Kältestarre. Die Zeit ab Oktober verbringen sie einzeln oder auch in Gruppen von 5-30 Tieren in Erdlöchern, bis sie im April wieder aktiv werden. Manche Individuen überwintern auch in Komposthaufen oder in Felsspalten, wo sie häufig mit anderen Reptilien oder Amphibien gefunden werden können (Günther & Völkl 1996).
Blindschleichen häuten sich drei- bis viermal im Jahr, wobei eine Häutung zwischen 8 und 18 Tagen dauert (Günther & Völkl 1996).
6.2 Ernährung
Die Blindschleiche (Anguis fragilis) ernährt sich hauptsächlich von Nacktschnecken und Regenwürmern, die am Stück verschlungen werden. Vereinzelt werden auch Käferlarven, haarlose Raupen, Heuschrecken oder Asseln gefressen. Nach der Nahrungsaufnahme werden Reste der Opfer, beziehungsweise Schleim, der am Maul verbleibt, am Boden abgestreift (Günther & Völkl 1996).
6.3 Fortpflanzung
Die Blindschleichen erreichen in einem Alter von 3-4 Jahren die Geschlechtsreife. Zu diesem Zeitpunkt haben sie eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 12 cm (Günther & Völkl 1996, DGHT 2016). Die Paarungszeit begrenzt sich auf die Monate Mai und Juni. Kopulierende Tiere sind zwar selten zu beobachten, jedoch findet man in diesen Monaten die meisten frischen Bissverletzungen in den Nacken der Tiere, die bei der Kopulation entstehen (Günther & Völkl 1996). Das Männchen verbeißt sich im Nacken des Weibchens, wie es bei Eidechsen üblich ist. Der Kopulationsakt dauert mehrere Stunden. Im August bis September (also etwa drei Monate nach der Paarung) bringt das Weibchen 3-15 (maximal 26) Jungtiere zur Welt (Günther & Völkl 1996). Blindschleichen sind ovovivipar, das heißt die Jungtiere kommen, nachdem die Eier im Mutterleib ausgebrütet wurden, lebend zur Welt. Sie werden noch von einer dünnen, nicht kalkigen Eihülle umgeben, die unmittelbar nach der Geburt zerreißt. Die Jungtiere haben eine Gesamtlänge von 7 bis 10 cm, und nehmen in den ersten Lebensmonaten weder an Gewicht noch Körperlänge zu (Günther & Völkl 1996).
6.4 Feinde
Fressfeinde sind Fuchs, Dachs, Marder, Wildschwein oder auch der Igel vor. Auch einige Vögel (Greifvögel, Krähen) erbeuten Blindschleichen. Jungtiere werden sogar von Erdkröten (Bufo bufo) oder Laufkäfern gefressen (Günther & Völkl 1996). In Siedlungen werden Blindschleichen auch von Katzen, Fasanen oder sogar Hühnern gejagt (Schlüpmann & Geiger 1999, 2011, Neumeyer 2008).
Bei Gefahr entleeren Blindschleichen ihren Enddarm und männliche Tiere stülpen manchmal ihre Hemipenes aus. Die für Echsen typische Schwanzautotomie vermag die Tiere oft vor dem Gefressen werden retten. In die Enge gedrängt und gegriffen fangen die Blindschleichen oft wild an zu zappeln und werfen den Schwanz ab. Das noch lange zappelnde Ende lenkt von dem Tier ab, dass sich dann mit etwas Glück unbemerkt enfernt.
Der bedeutendste Feind der Blindschleiche ist der Mensch (s. u.).
7 Gefährdung und Schutz
7.1 Gefährdung
In Deutschland kommt die Blindschleiche noch flächendeckend vor und ist in ihren Beständen noch nicht bedroht (Kühnel et al. 2009). Jedoch gehen diese allmählich zurück, da Lebensräume durch anthropogenen Einfluss verloren gehen oder beeinträchtigt werden. Insbesondere im Tiefland ist sie längst vielerorts eine Ausnahmeerscheinung. In NRW ist sie daher in die Vorwarnliste aufgenommen worden. Im Ruhrgebiet fehlt sie heute bereits in weiten Bereichen – in dem Ballungsraum wurde sie daher als stark gefährdet eingestuft. (Schlüpmann & Geiger 1999).
Lebensräume werden durch intensive Land- und Forstwirtschaft zerstört. Ein maßgebliches Problem für die Art ist die flächendeckende Eutrophierung der Lebensräume, die die strukturellen Bedingungen in den Habitaten deutlich verändert. Lebensräume wachsen sehr viel schneller mit nitrophilen Gräsern, Farnen, Stauden und Brombeeren zu, so dass die Bedingungen für die Art schneller als früher unwirtlich werden und die Lebensräume schließlich entwertet werden. Dies betrifft nicht nur Wegränder und Straßenböschungen und andere Säume im landwirtschaftlich geprägten Kulturland, auch Wegböschungen, Säume und Lichtungen in Waldgebieten, in Moor- und Heidegebieten sind über die Immissionen betroffen. Allerdings ist sie, da sie wesentlich besser mit dichter Vegetation zurecht kommt und ein breiteres Habitatspektrum nutzt, von diesen Veränderungen weniger als andere heimische Reptilien betroffen.
Des Weiteren werden aufgrund der Verwechslung mit Schlangen Blindschleichen auch heute noch häufig getötet. Ihr Vorkommen in naturnahen Gärten ist insofern gefährdet, dass hier immer häufiger Schneckenkorn gegen Nacktschneckenvorkommen eingesetzt wird, was eine Vergiftungsgefahr darstellt. Außerdem geht damit eine sehr wichtige Nahrungsquelle verloren. In den Siedlungsgebieten leiden die Populationen unter dem extrem hohen Feinddruck freilaufender Katzen und dem massiven Eintrag von eutrophierenden Exkrementen insbesondere der vielen Hunde. In Waldgebieten wirkt sich sicher auch die massive Zunahme der Wildschweine negativ aus.
Häufig fallen Blindschleichen dem Verkehr zum Opfer. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Tiere gezielt auf dem Asphalt aufhalten, da er ein besonders geeigneter Boden für die Thermoregulation ist (Blosat & Bußmann 2011).
7.2 Schutz
Wichtig ist, dass strukturreiche Lebensräume erhalten bleiben und geschützt werden. Um den Blindschleichen Versteckmöglichkeiten zu bieten kann man Steinhaufen oder umgefallene Baumstämme an Waldrändern erhalten oder sogar ausbringen (Günther & Völkl 1996). Des Weiteren können Trockenmauern errichtet werden, um die Reptilien wieder in die Siedlungen zu locken. Es sollten verschiedene Möglichkeiten geschaffen werden, dass sich die Blindschleichen der Sonne exponieren können und so die Möglichkeit zur Thermoregulation haben. Eine extensivierte Landwirtschaft und der Erhalt und die Förderung von Brachen kommen der Blindschleiche gleichfalls zu Gute. Das Offenhalten von Hängen und Böschungen, vor allem solcher die südexponiert sind (Blosat & Bußmann 2011) fördert auch die Blindschleiche. Des Weiteren sollte das Ausbringen von Schneckenkorn oder anderen Bioziden, wie zum Beispiel Insektiziden vermieden oder sogar ganz verboten werden.
8 Nachweis
Der Nachweis gelingt durch Suche unter Steinen, Brettern, Heu u. a., durch Funde überfahrener Tiere ebenso wie durch Beobachtung sonnender Tiere. In lockerem Substrat vermögen sich Blindschleichen einzugraben. Jungtiere wurden gelegentlich in Maulwurfshaufen entdeckt (eigene Beobachtung). Hohe Luftfeuchtigkeit scheint die Aktivität zu fördern. Hierzu wären Daten erwünscht. Ziemlich regelmäßig werden Wegsäume, Waldlichtungen und -ränder, Gärten (besonders in Ortsrandlage), Wiesen u. a. besiedelt.
9 Quellen
9.1 Literatur
Arbeitskreis Amphibien und Reptilien Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2011): Handbuch der Amphibien und Reptilien Nordrhein-Westfalens. – 2. Bände – Bielefeld (Laurenti).
Blosat, B. & Bußmann, M. (2011): Blindschleiche (Anguis fragilis). In: Arbeitskreis Amphibien und Reptilien Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2011): Handbuch der Amphibien und Reptilien Nordrhein-Westfalens. – 2. Bände – Bielefeld (Laurenti), 907-942.
Böhme, W. (Hrsg.) (1981): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Band 1. – Wiesbaden (Aula).
DGHT (2016): Reptil des Jahres 2017 – die Blindschleiche. - Broschüre.
Engelmann, W.-E.; Fritsche, J.; Günther, R. & Obst, F. J. (1993): Lurche und Kriechtiere Europas. – Radebeul (Neumann-Verlag), 2. Aufl.
Feldmann, R., Hrsg. (1981): Die Amphibien und Reptilien Westfalens. – Abhandlungen aus dem Landesmuseum Naturkunde Münster 43 (4): 1-161.
Fellenberg, W. (1981): 18. Blindschleiche - Anguis f. fragilis (Linnaeus, 1758) - In: Feldmann, R. (Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Westfalens. - Abh. Landesmus. Naturk. Münster, Münster 43 (4): 115-120.
Glandt, D. (2011): Grundkurs Amphibien- und Reptilienbestimmung – Beobachten, Erfassen und Bestimmen aller europäischen Arten. – Wiebelsheim (Quelle & Meyer).
Glandt, D. (2015): Die Amphibien und Reptilien Europas. Alle Arten im Porträt. – Wiebelsheim (Quelle und Meyer).
Günther, R. (1996): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. – Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm (Gustav Fischer).
Klinge, A. (2003): Die Amphibien und Reptilien Schleswig-Holsteins – Rote Liste. – Schriftenreihe: des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein, Flintbek Natur. RL 17: 1-62.
Kühnel, K.-D.; Geiger, A.; Laufer, H.; Podloucky, R. & Schlüpmann, M. (2009): Rote Liste und Gesamtartenliste der Kriechtiere (Reptilia) Deutschlands. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 1: Wirbeltiere. – Naturschutz und Biologische Vielfalt, Bonn 70 (1): 231-256.
Neumeyer, R. (2008): Die Blindschleiche. Lebensweise und Schutzmöglichkeiten. Merkblatt der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz, Bern. 4 S.
Schlüpmann, M. & Geiger, A. (1999): Rote Liste der gefährdeten Kriechtiere (Reptilia) und Lurche (Amphibia) in Nordrhein-Westfalen. In Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung u. Forsten/Landesamt f. Agrarordnung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen. – LÖBF-Schriftenreihe, Recklinghausen 17: 375-404.
Schlüpmann, M.; Mutz, T.; Kronshage, A.; Geiger, A. & Hachtel, M. unter Mitarbeit des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien Nordrhein-Westfalen (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Kriechtiere und Lurche – Reptilia et Amphibia – in Nordrhein-Westfalen. In: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung. – LANUV-Fachbericht 36, Band 2: 159-222.
Schmidbauer, H. (1997, 2008): FWU Klassiker – Die Blindschleiche. – FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH, Grünwald (Begleitheft zum Film), 5 S.
9.2 Internet
http://www.feldherpetologie.de/verbreitungsatlas-einheimischer-reptilien-und-amphibien/
http://www.reptile-database.org
Blindschleichen für Kinder - Wissen macht Ah!
Unterrichtsfilm zu Blindschleichen
Filmaufnahmen zu Wissen macht Ah
Sind Blindschleichen blind?
Serie: Wissen macht Ah!
Produktion: DAS ERSTE - WDR
Klassenstufe: 1-4
Fächer: Biologie, Mensch und Umwelt
Schlagworte: Tierbeobachtung, Blindschleichen, Echsen, Kriechtiere
Sendelänge: 3:27 min
Der Film wurde von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) vorbereitet und begleitet
Letzte Änderung am Dienstag, 29. Oktober 2024 um 18:04:54 Uhr.
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